Herbst
Nun ist es Herbst, die Blätter fallen,Den Wald durchbraust des Scheidens Weh;
Den Lenz und seine Nachtigallen
Versäumt' ich auf der wüsten See.
Der Himmel schien so mild, so helle,
Verloren ging sein warmes Licht;
Es blühte nicht die Meereswelle,
Die rohen Winde sangen nicht.
Und mir verging die Jugend traurig,
Des Frühlings Wonne blieb versäumt;
Der Herbst durchweht mich trennungschaurig,
Mein Herz dem Tod entgegenträumt.
Text: Nikolaus Lenau - Lizenz: Public Domain