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Die Frauen (D)

Feministische Partei 'Die Frauen'

1. Soll eher die Verdichtung des Wohnraumes in Städten oder das ländliche Wohnen gefördert werden?
Um Flächenverbrauch und -versiegelung zu minimieren, Verkehrswege zu sparen, Wohn-, Arbeits-, Kultur-und Versorgungsbereiche zusammenzuführen, ist grundsätzlich der Verdichtung der Vorzug zu geben. Wegen der i.a. auch schon vorhandenen Infrastruktur ist Verdichtung auch eine kostensparende Möglichkeit der Wohnraumbeschaffung. Verdichtung und Multifunktionalität von Wohnbereichen in Stadtteilen und auf dem Dorf beugt der zunehmenden Gewalt vor allem männlicher Jugendlicher, dem Vandalismus, der Verödung und der Langeweile, der sozialen und kulturellen Isolation insbesondere von Frauen vor. Verdichtung und Zusammenlegung der verschiedenen Lebensbereiche bieten wohnungnahe Arbeitsplätze. Das erhöht die Möglichkeiten für Frauen, selbstbestimmt und unabhängig zu leben und wirkt damit der patriarchalen Rollenverteilung entgegen. Die Entstehung "teurer" attraktiver Wohnviertel und die Verdrängung von Haushalten mit normalem oder niedrigem Einkommen in schlechtere Wohngegenden soll verhindert werden. Alle haben ein Recht auf menschliches Wohnen und sollen an der Gestaltung mitbeteiligt werden.

2. Was soll beim Bau von neuen Stadtteilen beachtet werden?
Wenn ihr Bau unumgänglich ist, sollen sie obengenannte Bedingungen bzgl. der Zusammenführung der verschiedenen Lebensbereiche erfüllen.

3. Wie soll bei der Pflege und Entwicklung der Innenstädte vorgegangen werden?
Auch hier soll der Verödung durch die einseitige wirtschaftliche Nutzung entgegengewirkt werden. Auf Dauer sollen die Innenstädte ebenfalls den o.g. Bedingungen entsprechen.

4. Soll in Zukunft etwas bei bestehenden Gewerbe- und Industriegebieten verändert werden?
Gewerbe, das nicht störend ist, soll mit dem Wohnbereich verbunden werden. Industrieproduktion mit nicht rückholbaren ökologischen Schäden muß verboten werden. Die Produktion insgesamt muß auf notwendige und sinnvolle Güter beschränkt werden.

5. Was soll mit den aus den 50ger und 60ger Jahren stammenden Trabanten- und Gartenstädten geschehen?
Sie sollen fantasievoll und im oben genannten Sinne umgestaltet werden. Dabei sind die Bewohnerinnen in die Planung einzubeziehen. Für jede Planung fordern wir: der lebenserhaltenden Arbeit, die in der Regel von Frauen geleistet wird, muß der Platz eingeräumt werden, der ihr gebührt;

6. Welche Ziele gibt es in der Wohnungspolitik?
Sie soll den vielfältigen und vielschichtigen Lebensrealitäten von Frauen Rechnung tragen. Wir wollen demokratische Entscheidungsstrukturen, an denen Frauen zu mindestens 50% beteiligt sind. Feministische Wohnungspolitik erlaubt Frauen, Kindern, Alten, geistig und kärperlich Behinderten, anderen Kulturen würdige und weitestgehend selbstbestimmte Lebens- und Wohnbedingungen. Sie verlangt ein Gleichgewicht zwischen planerischen Festlegungen und einer Offenheit für Entwicklungen.

7. Wie soll das Leben für Kinder und Jugendliche in den Städten verbessert werden?
Wir wollen ein attraktives Wohnumfeld für alle mit hoher Aufenthaltsqualität, sichere, übersichtliche Freiflächen mit Sport- und Spielangeboten, die insbesondere auf die Interessen von Frauen und Mädchen abgestimmt sind. Die Alltagsarbeit soll lustvoll und praktisch erledigt werden können. Dafür sollen die Wohngebiete dezentral mit Bildungs-, Kinderbetreuungs-, Freizeit-, Pflege- und Beratungseinrichtungen versehen werden.

8. Wie soll das Leben für Senioren und Behinderte in den Städten verbessert werden?
Siehe oben. Wir wollen für alle ein würdiges und selbstbestimmtes Leben. Da verbieten sich isolierte Einrichtungen, in denen menschliche Probleme verwaltet werden. Wir wollen die freundliche und unterstützende Gestaltung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

9. Was sind die Ziele beim ÖPNV und wie sollen diese finanziert werden?
Wir wollen ein differenziertes und billiges ÖPNV-Netz mit kurzen Takten über mindestens 20 Sunden am Tag. Querverbindungen, sichere und flexible Haltepunkte, ausreichender Stauraum müssen gewährleistet sein. Der ÖPNV ist grundsätzlich oberirdisch. Es soll steuerfinanziert sein.

10. Wie sieht die Planung zum städtischem Individualverkehr aus?
Der Individualverkehr soll nicht mehr Raum bekommen, als der ÖPNV und der nichtmotorisierte Verkehr.

Die hier wiedergegebene Meinung entspricht nicht der des Webmasters. Für die Antworten auf die Fragen ist ausschließlich die Partei verantwortlich.
Text: Christian Solar (Fragen) und Die Frauen (Antworten) - Lizenz: Proprietaer