Musik
Von heim'scher ErdeFortgetrieben,
Gott weiß, wie ich das tragen mag, -
Vom Vaterherde
Nichts geblieben
Als Heimweh-Tränen Nacht und Tag.
Rings andre Herzen, andre Sitten,
Ein Himmel selbst, der anders blaut,
Gemüter taub für meine Bitten,
Und schmerzlich stets das Ohr zerschnitten
Von fremder Sprache rauhem Laut!
Da naht erfroren
Meiner Pforte
Ein Handwerksbursche, krank und bleich,
Und, - schwelget Ohren! -
Deutsche Worte,
Und jedes Wort ein Königreich!
Ja, deutsche Worte, welch Erschrecken:
Du Lieber, Guter, nur herein,
Mein eig'ner Mantel soll dich decken,
Auf meinen Pfühl sollst du dich strecken,
Und wie ein Gott sollst du mir sein!
Nur sprich, nur rede,
Laß mich lauschen,
Laß schlürfen jedes Wörtchen mich,
Laß mich für jede
Silbe tauschen
Mein ganzes Herz, nur sprich und sprich!
Und du nicht mir, ich muß dir danken,
Du gabst mir Nahrung, Dach und Huld,
Gabst Stab und Stütze einem Schwanken,
Gabst Heilung einem Todeskranken,
Und lebenslang bleibt diese Schuld!
Text: Udo Brachvogel - Lizenz: Public Domain